Im 15. Jahrhundert musste der
„Turm an der Pforte zum Wichhaus“, wie er in alten Aufzeichnungen auch
genannt wurde, dann zum ersten Mal instand gesetzt werden. „Wichhaus“
bezeichnet dabei das bereits 1363 urkundlich erwähnte Schützenhaus,
welches einige Hundert Meter vor der Stadtmauer lag. Es gab im Laufe
der Jahre einem ganzen Vorort seinen Namen. Mittlerweile ist "Das
Wichhaus" ein Viertel von Lauterbach.
Im Jahr 1707 erfolgte dann
erneut eine Renovierung des Ankerturms. Lauterbach zählte seinerzeit
ca. 1550 Einwohner und 350 Häuser. Die Stadtmauer war mittlerweile von
den noch heute vorhandenen kleinen Fachwerkhäusern gesäumt.
Die kleinen Fachwerkhäuser
vor der Stadtmauer waren meist kurz nach dem 30jährigen Krieg
entstanden. So wohnte hier auch der Lauterbacher Bürger und Chronist
Jean Louis Tilleur (1735-1810), dessen „Chronica“ wir einzigartige
Schilderungen der damaligen Begebenheiten zu verdanken haben. Sein
Haus stand „Am Graben 14“, also genau rechts neben dem Ankerturm.
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