Lauterbach 1926

Die folgenden Bilder verdanken wir dem ehemaligen Kreisschulrat Heinrich Lorentz aus Friedberg. Er war der Nachfolger des Lauterbacher Schulrats Andres. Heinrich Lorentz ging davon aus, dass die Erziehung und Bildung größtenteils auf dem Verständnis und der Liebe zur Heimat beruht. Aus diesem Grunde nahm er im Spätsommer 1926 den Heimatfilm über Lauterbach auf. Er wollte den Lauterbachern ihr kleines Städtchen und den Alltag der Bürger einmal aus einer anderen Perspektive zeigen. Filmaufnahmen waren für die Lauterbacher zu dieser Zeit natürlich etwas ausgesprochen Seltenes. Und so waren die folgenden öffentlichen Vorführungen immer sehr gut besucht.
Dass uns Schulrat Lorentz mit diesen Aufnahmen auch ein einmaliges Dokument der Geschichte unseres kleinen Städtchens hinterlassen hat, hat er seinerzeit vielleicht noch gar nicht bedacht. Um so dankbarer können wir heute sein, dass uns dieser Film erhalten geblieben ist. Und so möchte ich an dieser Stelle einige Bilder zeigen, die ich mit einigen Kommentaren versehen habe, für alle die, denen es vielleicht etwas schwer fällt, sich im Lauterbach der 1920er Jahre zu orientieren.


              

 
     


Lauterbach
Bilder vom Leben und Sein eines alten
oberhessischen Vogelsbergstädtchens
von H. Lorentz

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Ankunft
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Man erreichte Lauterbach mit der Vogelsbergbahn aus Richtung Eisenbach und Blitzenrod zuerst am Südbahnhof.

   

Die Gleise wurden hier im Jahr 2005 entfernt, nachdem die Strecke seit 1975 nicht mehr für den Personenverkehr genutzt wurde.

   

Hier rechts, bei der Einfahrt in den Bahnhof, erkennt man ein recht merkwürdiges Gefährt. Könnte das ein dampfbetriebener Schlepper sein?

   

Links der Strecke erkennen wir noch das Sägewerk Krömmelbein. Ein Jahr später wurde es dann an die Oberhessische Holzindustrie GmbH verpachtet.

   

Reges Treiben auf dem
Bahnhof Lauterbach - Süd

   

Heute erinnert kaum etwas an den Betrieb von damals. Die Schienen und Bahnsteige sind entfernt oder total überwuchert.

   

Der Südbahnhof war bei der Bevölkerung beliebter als sein Bruder im Norden - der Weg zur Stadt war einfach viel kürzer.

   

Filmaufnahmen anno 1926 - klar dass hier jeder direkt in die Kamera schaut.

   

Hier befinden wir uns schon am Nordbahnhof.
Er wurde über 30 Jahre vor dem Südbahnhof im Jahr 1870 eröffnet.

   

Im Hintergrund erkennt man die mittlerweile gesperrte Fußgängerbrücke.

   

Schwere Dampfloks waren seinerzeit natürlich an der Tagesordnung.

   

Zum Abschluss noch ein Blick vom Bilstein-Basaltbruch über Lauterbach. Schön zu erkennen die im Juli 1908 eingeweihte Adolf-Spieß-Halle. Das Gelände dahinter ist noch vollkommen unbebaut.

   

Der Steinbruch ging über das Gelände des heutigen Alten- und Pflegeheims bis an die Vogelsbergstraße (damals "Blitzenröder Chaussee).

Ende des Prologs.
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